Ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit: Weisheitszähne sind uns noch von unseren Vorfahren geblieben. Da das Gebiss unserer Vorfahren allerdings größer war, als es heutzutage der Fall ist, bietet unser Kiefer nicht ausreichend Raum für die zusätzlichen Zähne. Deshalb besteht das Risiko, dass es zu Komplikationen kommt und die Weisheitszähne entfernt werden müssen.

Wo sind die Weisheitszähne?

Im Normalfall sind in jedem Kiefer vier Weisheitszähne. Diese befinden sich in jedem der vier Kieferbereiche als hinterster Backenzahn in der Mundhöhle. Von der Zahnmitte gezählt ist der Weisheitszahn der achte Zahn am Ende der Reihe. Aufgrund dessen werden die Weisheitszähne auch Achter genannt. Sie brechen allerdings nicht immer durch. In manchen Fällen bricht ein Weisheitszahn auch nur teilweise durch. Dann schiebt er sich nicht so weit in die Mundhöhle wie andere Zähne, und ist noch etwas vom Zahnfleisch bedeckt. Bei etwa 80 von 100 jungen Erwachsenen bleibt mindestens ein Weisheitszahn im Kiefer liegen.

Bricht der Weisheitszahn nicht oder nur teilweise durch, verursacht er oft keine Probleme. Allerdings kann es zu Schmerzen, Entzündungen am Zahnfleisch oder Schwellungen kommen. Außerdem können benachbarte Zähne beschädigt und Karies begünstigt werden.

Brechen die Weisheitszähne durch, kann es auch sein, dass sie sich problemlos am Ende der Zahnreihe einreihen. Zähne können dadurch aber auch verschoben werden, sie können quer wachsen sowie zu Entzündungen führen.

Wieso wird gezogen? 

Bei anhaltenden Beschwerden kann es sein, dass die Wurzel des Nachbarzahns geschädigt wird. Im Unterkiefer kann sich auch eine Schleimhaut-Kapuze bilden, unter der sich Speisereste schieben. Daraus kann eine Schwellung entstehen.

Beißt der Betroffene auf die Stelle, kann daraus nicht nur eine stark schmerzende Entzündung, sondern auch eine Mund-Sperre entstehen. Der Mund kann dann weder geschlossen noch geöffnet werden.

Um das vermeiden, wird der Weisheitszahn gezogen.

Wenn der Weisheitszahn durchbricht, ist das im Normalfall mit Schmerzen verbunden. Im Bereich des hinteren Teils des Mundes können Sie wahrscheinlich eine Rötung bzw. eine Entzündung erkennen.

Wann sollte gezogen werden?

Ein Weisheitszahn sollte gezogen werden,

• wenn die Weisheitszähne bereits zu Schmerzen und zu Schäden am Kiefer oder an benachbarten Zähnen geführt haben bzw. ein hohes Risiko dafür besteht,
• wenn die Entwicklung des Gebisses dadurch beeinträchtigt wird,
• wenn eine geplante kieferorthopädische oder zahnärztliche Behandlung gestört wird,
• wenn sich ein Weisheitszahn als Ersatz für verlorene oder stark geschädigte Backenzähne eignet.

Die Symptome

Auf folgende Anzeichen sollten Sie achten:

• geschwollenes Zahnfleisch
• blutendes Zahnfleisch
• Kieferschmerzen
• Schwellung um den Kiefer herum
• schlechter Atem 
• ein unangenehmer Geschmack im Mund
• Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen

Sollten direkt alle vier Weisheitszähne gezogen werden?

Wenn ein Weisheitszahn Schwierigkeiten bereitet, ziehen die Weiteren wahrscheinlich nach. Deshalb empfiehlt es sich, alle vier entfernen zu lassen. Sie können alle in einem Rutsch entfernen lassen, allerdings bedeutet das auch, dass vier Wunden in Ihrem Mund verheilen müssen. Besonders bei der Nahrungsaufnahme kann das schwierig sein. Wenn ein Weisheitszahn Schwierigkeiten bereitet, ziehen die Weiteren wahrscheinlich nach. Deshalb empfiehlt es sich, alle vier entfernen zu lassen. Sie können alle in einem Rutsch entfernen lassen. Und das entspannt im Dämmerschlaf!

Nach der Operation

Nach der Operation sollten Sie zwei bis drei Tage nichts Heißes trinken. Auch das Rauchen und Alkoholkonsum sind Tabu. Anstrengungen, wie Sport oder Hausarbeit, sollten auch vermieden werden, um keine Blutungen hervorzurufen.

Schmerzen reduzieren

Um die Schwellung zu reduzieren, hilft es, Kühlpacks an die Wange zu halten.

Um die Schwellung zu reduzieren, hilft es, Kühlpacks an die Wange zu halten. Optimal ist auch eine feuchte Kälte. Ein nasses Handtuch aus dem Kühlschrank bietet sich dafür an. Zur Schmerzstillung können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden.

Falls Sie sich Sorgen wegen Ihrer Weisheitszähne machen, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen und sich beraten lassen. Vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer Zahnarztpraxis in Sinsheim.